DIE VIRTUELLE PRODUKTPRÄSENTATION
go virtual – Produktpräsentationen
Virtuelle Produktpräsentation – ernsthaft?
Wer braucht denn sowas?
Diesen Satz konnte ich neulich vor einem Vortrag über das Thema virtuelle Präsentationen auffangen. Natürlich macht das nachdenklich. Ist eine Produktpräsentation in einer schicken Eventlocation nicht viel effizienter und besser?
Ich habe selbst über 30 Jahre Erfahrung mit tollen Produktpräsentationen machen dürfen. Mit vielen tollen Produkten. Das kleinste Produkt war ein System zur minimalinvasiven Schlaganfallbehandlung – das Größte war eine Diesel-Lokomotive.
Dazwischen jede Menge Fahrzeugpräsentationen von Audi, BMW, Mercedes, Opel, VW und Porsche.
Alle Präsentationen hatten eins gemeinsam:
Sie wurden mit sehr viel Herzblut und einem immensen Aufwand durchgeführt. Nicht selten gingen die Budgets in den ein- bis zweistelligen Millionenbereich.
Bei einer „normalen“ Fahrzeugpräsentation wurden in der Regel die Fachhändler der jeweiligen Marke, sowie deren Verkaufsteams zu dem Event eingeladen. Die Gäste reisten in der Regel per Flugzeug oder mit dem Auto an. Einige Events fanden in München statt, die meisten jedoch in sonnigen Regionen (spanisches Festland, Balearen und Kanaren). So wurden für ein Event oft mal 20.000 Personen und tonnenweise Material (Bühnenbau/Dekorationen/Veranstaltungstechnik/Catering etc.) bewegt.
Heute wäre ein solches Event alleine aus Klimaschutzgründen kaum noch zu rechtfertigen. Aber es ist nicht mein Anliegen mit diesem Beitrag Kritik zu äußern. Es geht mir vielmehr darum, das Thema „virtuelle Produktpräsentation“ ein wenig mehr in den Fokus Ihrer Überlegungen zu rücken.
PRO – Virtuell
- Signifikant reduziertes Schadstoffaufkommen
(weniger Flüge/Tranfers/Klima- und Heizung) - Deutlich niedrigere Kosten
- Geringerer zeitlicher Aufwand für Gäste und Referenten
- Größere Reichweite (es können mehr Gäste teilnehmen)
- Direkte Bestellmöglichkeit (auch für Endkunden)
- Bessere Interaktion mit dem Publikum (es können leichter Fragen gestellt werden)
PRO – Live-Event
- Mehr Austausch unter den Gästen
- Haptisches Produkterlebnis
- Größeres Zusammengehörigkeitsgefühl / Teamerlebnis
Der wirklich relevante Pluspunkt, der noch für ein Live-Event spricht ist die Möglichkeit das Produkt anfassen und erleben zu können. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dies für viele Gäste eines Events kein ausschlaggebendes Kriterium mehr ist. Wenn Sie z.B. einer virtuellen Fahrzeugpräsentation beiwohnen, sind sie meist bereits Händler oder Kunde der Market und wissen wie sich das Produkt anfühlt. Auch Smartphones werden heute meist online ohne vorheriges haptisches Erlebnis gekauft. Bei kleineren Produkten haben wir z.B. schon einmal den Gästen vor Beginn der virtuellen Produktpräsentation (Liveschaltung) ein kleines Paket mit einem Produktmuster (welches erst während des Events ausgepackt werden durfte) zukommen lassen.
Das Gemeinschafts- oder Teamgefühl kann man durch ein gemeinsames Anschauen der Präsentation (z.B. public Viewing in der Verkaufsabteilung) erreichen.
Fazit
Schlussendlich muss jedes Unternehmen selbst entscheiden, ob es noch zeitgemäß ist, seine Kunden zu einer Präsenzveranstaltung einzuladen. Anbieter wie Apple oder BMW haben bereits mehrfach bewiesen, dass virtuelle Präsentationen ebenso emotional gestaltet werden können wie eine klassische Produktpräsentation.
Für unentschlossene gibt es zudem ja noch den Mittelweg: Laden Sie eine kleine Personengruppe zu einem Hybrid Event als Gäste vor Ort ein.
So reduziert sich Ihr Aufwand und die eingeladenen Personen erhalten eine besondere Wertschätzung. Auch Ihre Referenten werden es zu schätzen wissen, vor Publikum zu sprechen und das emotionale Feedback nicht nur über Bildschirme zu erhalten.
Was wäre ein Beitrag ohne ein Angebot?
Wenn Sie ein Event planen, stehe ich gerne zu einem kostenfreien Beratungs- und Kennenlerngespräch zur Verfügung.
Der Autor
Georg Kamp
creative Producer & Eventmanager
Seit 2008 bei spicy concepts
Vorher: Tontechniker, Technischer Leiter, Eventmanager, Konzeptioner und Etat-Director in verschiedenen Agenturen.